Pierre Bonnard im Kunstforum
„Er ist einer unserer besten“ urteilte Matisse.
„Er ist kein Maler für Eilige.“
Das sagt Evelyn Benesch, Kuratorin der Pierre Bonnard Ausstellung, die derzeit im Kunstforum Wien zu sehen ist. Dabei zeigt schon der erste Blick wirklich schöne Bilder, von südfranzösischen Landschaften, von einer Frau im Bad oder beim Kaffee.
Aber „schön“ ist in der Kunst des 20. Jahrhunderts bekanntlich keine Kategorie, ja oft sogar unerwünscht.
Und das, was sich hinter dem Schönen bei Bonnard verbirgt, das zeigt eben erst der zweite Blick, die längere Betrachtung.
Der Maler, ein Erbe der Impressionisten feiert die Malerei an sich, die Farben, die Farbschichten, die Kompositionen. Die Motive, immer die gleichen, bedeuten ihm nichts.
„Bonnard malt nur Glück“ schrieb ein zeitgenössischer Kritiker.
Immer ein wenig im Windschatten der Impressionisten und der Revoluzzer á la Picasso, malte sich Pierre Bonnard in seinem Refugium nahe Cannes an der Cote D’ Azur die Unzumutbarkeiten dieser Welt vom Leib und schuf dabei Werke von grandioser Zeitlosigkeit und Intimität.
In Österreich waren Bonnards Gemälde noch nie im Überblick zu sehen. Eine Gelegenheit dazu schafft jetzt das Kunstforum auf der Wiener Freyung mit einer Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Tate in London und der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen entstanden ist.
Wir sind dorthin gereist, wo Pierre Bonnard zu Hause war.