Die große Leere (im Kopf) – Zum Thema Vergessen

Das Wort, der Name, die Zahl – weg, einfach weg. So, als wären sie nie da gewesen. Vergessen. Auch die menschliche Festplatte Gehirn ist eben einmal voll und ohne unser Zutun wird gelöscht. Durchaus auch unsere Erinnerung an Diagonal Sendungen. Hatten wir das Thema „Vergessen“ schon einmal? Grundsätzlich gilt: Was uns egal ist, wird nicht gespeichert. Je emotionaler desto weniger wahrscheinlich vergessen wir ein Erlebnis, und unser Gehirn speichert lieber Positives als Negatives. Daher werden „alte“ Zeiten gerne zu „guten alten Zeiten“.

Haben viele deshalb vergessen, welche Konsequenzen politisches Handeln haben kann, etwa die Begeisterung für starke Führer, fundamentalistischen Nationalismus, wildgewordene Finanzmärkte? Könnte uns ja an schlechte alte Zeiten erinnern. Aber: vergessen! Vergessen, erkannte der Soziologe Niklas Luhmann, ist jedenfalls ein ganz normaler sozialer Mechanismus, und sah darin sogar „die Hauptfunktion des Gedächtnisses“, damit sich ein System durch einmal gewonnene Erkenntnisse nicht selbst blockiert. Wir schauen, was, wer, warum vergisst und versuchen andererseits Menschen, Geschichten, Ereignisse dem Vergessen zu entreißen.
Ähmmmm, war da noch was?