Diagonal über Milo Rau und Zeitgenoss/innen. Bühne und Aktivismus
Er will kein „Klassiker Karaoke“ auf der Bühne. Heißt soviel wie: Texte nachsprechen lassen, die andere vor Jahren oder Jahrhunderten geschrieben haben. Trotzdem beziehen sich seine Arbeiten manchmal auf antike Tragödien: „Orest in Mossul“. „Antigone im Amazonas“. Die Dramen der Menschheit verändern sich nicht. Die Form, sie auf die Bühne zu bringen, schon. Der Schweizer Theater- und Filmemacher Milo Rau und seine Truppe vom NTGent haben es in ihr Manifest geschrieben: einmal im Jahr muss man in einer Gegend arbeiten, wo es Krieg, Katastrophen, massive Menschenrechtsverletzungen gibt, sonst weiß man nicht, wovon man spricht auf der Bühne, im Film.