Marathon – das XXL-Format

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Marathon liegt in Ostafrika
Wenn es um die Herrscher in der Königsdisziplin des Laufsports geht. Äthiopier und Kenianer laufen allen davon. Ob das nur mit der dünnen Luft beim Training oder auch mit anderen geheimnisvollen Substanzen zu tun haben kann, hat Alois Schörghuber recherchiert.

Nur wer lange sitzt, sitzt gut
Ob Grexit, Brexit, Flüchtlingsthema, Umweltgipfel – bei politischen Treffen zu kniffligen Fragen stellen sich Teilnehmer und Journalisten schon ganz selbstverständlich auf eine weitere Nacht im und rund um den Sitzungssaal ein. Ohne die dazugehörige Erschöpfung, bei der die Barrieren im Kopf vor lauter Müdigkeit nachgeben – keine Einigung! Das hat EU-Korrespondent Peter Fritz während einer typischen Brüsseler Nacht herausgefunden.

Gipfelkreuz am Mount Olympus
Wer das jüngste Theaterprojekt, „Mount Olympus“, des belgischen Kunstberserkers Jan Fabre erleben will, muss sich 24 Stunden dafür Zeit nehmen. In Wahrheit eine Tortur für Zuseher und vor allem Darsteller. Sie kommen sich über genau diese Strapaze aber auch näher denn je, hat Dorothee Frank beobachtet.

Film ist Zeit
Und wenn ein Film dann 6, 8 bis zu 13 Stunden dauert, dann geht es auch um die Zeit, die dabei beim Zuschauen vergeht. Langfilme wie der des Filipino Lav Diaz werden derzeit auch jenseits von Cineastenkreisen gesehen – er hat heuer mit seinem acht Stunden langem Geschichtsdrama „Schlaflied für ein trauriges Geheimnis“ einen silbernen Bären in Berlin gewonnen: Dominique Gromes war für diese Sendung im Kino – ziemlich lang!

Vom Samenkorn zum Universum und retour
Wissenschaftliche Versuche brauchen mitunter viel Zeit, um aussagekräftig zu sein. Manchmal überleben sie ihre Initiatoren. So berichtet Anna Masoner von Pech, das seit 1927 alle 6-12 Jahre unter akademischer Beobachtung einen Tropfen absondert, oder vom Langzeitprojekt „Sonnenfleckenzählen“, das Galileo Galilei eh vor nicht einmal 400 Jahren gestartet hat. Besonderes Kennzeichen der beteiligten Wissenschaftler: Bescheidenheit im XXL-Format.

Kleinmöbel und Musik
Wer ist nicht versucht, nach der einen Folge der neuesten Fernsehserie noch eine weitere anzuschauen und noch eine und noch eine? Marathonschauen, oder zeitgenössischer: „Binge-watching“, nennt man das heute – Julia Kovarik gibt Einblick in die neue „Extremsportart“.

Klaus Nüchtern wollte für uns ein Marathon-Lauftagebuch aufnehmen – ein Vorhaben, das er nicht ganz so zu Ende führen konnte, wie er es geplant hatte – und Anna Lindner war dabei, als sich Computer-Freaks an einem Wochenende hinter den Mauern einer Bank verschanzten, um an einem „App-athon“ teilzunehmen, einem Programmiermarathon.