Verweigerung. Nicht mit mir!!!!

Auch wenn es dann letztlich nicht ganz so geklappt hat: „yes we can“ ist trotzdem das Gebot der Stunde. Wir können alles, überall, immer – bis wir nicht mehr können. Die Leistungsgesellschaft erhebt die Selbstoptimierung zum Imperativ. Wir brauchen kein Foucaultsches „aussen“ mehr, das uns bewacht und bestraft, wenn wir nicht genug leisten. Wir bestrafen uns selbst in unserer multiplen Rolle als Treibende und Getriebene. Dieser „Exzess der Leistungssteigerungführt zum Infarkt der Seele“, schreibt der koreanisch-deutsche Philosoph Byung-Chul Han in seinem Essay „Müdigkeitsgesellschaft“. Und rät zum Aussteigen, zur Verweigerung. Sein Vorschlag, der gleichzeitig Analyse unserer Hochdruckgesellschaft ist: erlauben Sie es sich, müde zu sein, nicht zu können, nicht mitzumachen! Tatsächlich entziehen sich immer mehr dem Appell der permanenten Verfügbarkeit und Aufmerksamkeitshascherei – auch jenseits von Digital Detox Camps, die lehren, wie man einmal ein paar Tage ohne seine elektronischen Prothesen auskommt. Künstler geben keine Interviews, Schriftsteller wie Patrick Süßkind verweigern sich der Öffentlichkeit, die einen geben ihr Mobiltelefon ab, die anderen leben ohne Geld.

Verzicht und Rückzug seien kein Weniger sondern ein Mehr, ein Gewinn, erfährt man von den Betroffenen, so sie sich nicht auch unseren Interviews verweigern …..