Der Mensch und das Meer. Diagonal zum Thema Ozeane

Die daraus gewonnenen Informationen hat das Team zu imaginären Reisen übereinander gelegt und auf Bildschirme gebannt, die in ihrer Zusammenschau aussehen wie eine Ausstellung impressionistischer Gemälde. Das Übereinanderlegen von Schiffsrouten und Walmigrationswegen, von Meeresbodenvermessung und Prognosen für das Ansteigen des Meeresspiegels, von Zonen mit massivem illegalen Fischfang und den radioaktiven Leftovers diverser Atombombenversuche – das alles ergibt ein ganzes Bild. Mehr und mehr Kunstschaffende von den Rändern oder Pazifik-Inseln, über den Atlantik bis zum Mittelmeer und der Antarktis arbeiten mit dem Meer und haben letztendlich den Schutz der Ozeane im Auge. Ihre Erzählung heißt Vielfalt.

 

Der Mensch und das Meer. Diagonal zum Thema Ozeane

Moderation: Ines Mitterer  Regie: Petra Erdmann

27. Februar 2021

Ozeane Anfang (Sign. + OT Life Aquatic + ATMO) schon gebaut

Mod.: drüber auf Zeichen:

Damit uns das nicht passiert, lernen wir heute genauer hinzuhören ….

ATMO hoch:

Mod.: Finnwal? Blauwal? oder Glattwal? – auf jeden Fall kein Nebelhorn von einem Müllfrachter, das der junge Mann in Wes Andersons Ozeanfilm „Die Tiefseetaucher“ eingangs mit Walgesängen verwechselt hat!! Die Tiefen des Ozeans, die wir so lange mit absoluter Stille zu assozieren gewohnt waren, bergen viele Schallquellen. Manche erfreuen, viele stören. Die einen kommen vom Tier, die anderen sind menschengemacht.

Erst langsam schwindet unser Nichtwissen über die Ozeane, die unseren Planeten zum „Blauen Planeten“ machen. Das Meer, Nahrungsquelle, Verkehrsweg, aber auch ein riesiges Bedeutungsreservoir und gigantisches Metaphernbecken zwischen chaotischem Abgrund und erhabener Weite, zwischen Versprechen und Verderben; das große Andere, das faszinierend Fremde, das hemmungslos Ausbeutbare …. Der Ozean. Wie? es in einen Rahmen bringen? Knapp zwei Stunden sind einmal ein Anfang ….

MK: Der Mensch und das Meer. Diagonal zum Thema Ozeane – tauchen Sie ein mit Ines Mitterer

 

Mod.: Wir schreiben das Jahrzehnt der Ozeane – die UNO hat das so festgelegt. Und wir hier machen mit: in den kommenden Wochen richten wir Binnenlandbewohnerinnen auf diesem Sender unser Fernrohr immer wieder Richtung Ozean und nähern uns dem großen Blau, das, wie wir heute noch erfahren werden, alle Farben haben kann – in Musik-, Wissenschafts- und Literatursendungen.

Worauf wir heute zu sprechen kommen werden, steht auf diesem Fahrplan:

MK: Die schweigende Welt

Mod.: Le monde du silence … hieß der Dokumentarfilm, mit dem der bis heute wohl legendärste Meeresforscher, Jaques Cousteau, in den 1950er Jahren bekannt geworden ist.

ATMO: monde du silence

Mod.: nach 1. Frz. Kommentar drüber

Die Unterwasserszenen füllen Musik und die Stimme von Cousteau. Originalunterwassertöne waren damals noch schwer zu haben und der Titel von der „schweigenden Welt“ führte ordentlich in die Irre.

Tiere unterhalten sich lautstark in den Tiefen der Meere über mehrere Kilometer hinweg, überdröhnt von den Geräuschen der Schiffsmotoren, der Unterwasser Vulkanausbrüche, akzentuiert vom akustischen Dauerfeuer der Sonare. Nicole Dietrich entführt in eine Klangbibliothek, die erst langsam katalogisiert wird.

MK: Vom Schrecken des Wassers und der Finsternis

Mod.: Ob „Der Weisse Hai“ oder „Moby Dick“, Titanic oder „Abgrund des Todes“ – Hollywood weiss, dass der Schrecken der Überflutung, der Tiefen des Ozeans und der gewaltigen Meerestiere zu den wirkungsmächtigsten menschlichen Phantasmen gehört. Aber: als Filmkulisse ist der Ozean immer wieder schwer in Form zu bringen. Mitten in der Wiener Innenstadt ist Petra Erdmann mit dem Filmarchitekten Johannes Mücke ins nasse Universum eingetaucht und hat anschauliches Tonmaterial von dort mitgebracht.

MK: Decksjungen, Matrosen, Kapitäne

Mod.: und alle an Land.

OT Matrose für Inhalt

Mod.: Horst Widmer besuchte das Seemannsheim der Deutschen Seemannsmission in Hamburg.

MK: Weltmeere im Anthropozän

Mod.: Die Ozeane verändern sich sehr schnell – das Wissen darüber wächst langsam. Der Ozean ist unerforscht – zu 95% sagen Zahlenmenschen. Das Architektenteam „Territorial Agency“ hat über mehr als drei Jahre alle Daten über das Geschehen auf und in den Weltmeeren erfasst und sie so zur Darstellung gebracht, dass man sieht, was da alles los ist. Ihr Medium dafür „bildschön“ gestaltete Bildschirminstallationen. Eine künstlerische Form für eine Datenanalyse. In Auftrag gegeben von der TBA21, der Stiftung von Francesca Thyssen-Bornemisza. Eine der Denkerinnen hinter dem Projekt ist Daniela Zyman – Monika Halkort hat mit ihr gesprochen.

MK: Kleinmöbel und Musik

Mod.: Aus der Großen Anzahl von leiseren Filmen rund um das Meer hat Dominique Gromes zwei gewählt, die sie uns vorstellen wird: „Drift“ und „Leviathan“. In Diagonals Feinem Musiksalon hat Peter Waldenberger den deutsch-afghanischen Musikproduzenten und HipHopper Farhad Samadzada alias Farhot zu Gast. Der Hamburger hat ein neues Album. Es heißt „Kabul Fire Vol.2“. Dafür hat er Samples aus alten afghanischen Filmen, Kinderliedern, Pophits und Gedichte mit seiner Auffassung von HipHop vermischt. Und die Musik zu dieser ozeanischen Sendung fischen wir frei aus dem enormen Pool an Stücken, den das große Wasser inspiriert hat. Im Film „Die Tiefseetaucher“, eine herrlich liebevolle Persiflage auf die Meeresfilme von Jaques Cousteau, ist es die Hauptaufgabe des brasilianischen Musikers Seu Jorge an Bord für die richtige Stimmung zu sorgen, von entspannt bis melancholisch.

DIGAS MUSIK: Changes / Seu Jorge                                                bis 3.06 soll ma weg sein

 

Mod.: drüber: Die Melodie wird ihnen vermutlich bekannt vorkommen ….

MUSIK hoch

Mod.: Seu Jorge verwandelt in diesem Film David Bowie in einen relaxten Brasilianer.

MUSIK We call them Pirates out here

 

Mod.: „The Life Aquatic“ wie „Die Tiefseetaucher“ im Original heisst, umreisst in Wes Andersons phantastisch poetischer Bildsprache viele Mythen, die da am und rund um den Ozean im Lauf der Menschheitsgeschichte gewachsen sind und erzählt von Abenteurertum und Forscherfreude, von Mannschaftsgeist an Bord und Piraterie … vom Kampf mit den großen Tieren aus dem großen Wasser.

OT Life Aquatic für Mod

Mod.: Mit dem nötigen Schalk im Nacken unter den roten Wollmützen. Anderson greift auf Bilder zu, die  geprägt sind von Jules Verne und Jaques Cousteau, aber, was ist mit den Tönen?

Das Meer ist Lebensraum und Soundlabor. Oft falsch benannt: Nachdem sich die heftigen Stürme gelegt hatten, nannte Magellan 1520 die Meeresfläche vor ihm „El Pacifico“, „der Friedliche“. Der Begriff des „Stillen Ozeans“ ward geboren.…  Aber still und friedlich da unten am Kap Hoorn? Wie klingt es wirklich dort unten, im rätselhaften Unterwasseruniversum. Nicole Dietrich hat in Jules Vernes Klassiker geschmökert und bei Ozeanografen und Bioakustikern nachgefragt, auf der Suche nach den Bildern vom Ozean, die aus den Tönen entstehen und die Wirkmacht des Menschen auf die Probe stellen…

DIGAS: Klangbibliothek /Dietrich                                                                           13.48

 

MUSIK: Sonic Blue / Angelica Castelló                                                                   ca. 3 min.

 

Mod.: drüber: Eine ozeanische Klangerkundung von Nicole Dietrich war das. Jetzt sind ihre Ohren sensibilisiert für die Musik von Angelica Castelló . 2013 schuf die Komponistin im Auftrag des ORF Festivals musikprotokoll im steirischen herbst mit dem rund einstündigen Stück „Sonic Blue“ ihre eigene imaginäre Unterwasserwelt. Es war in zweierlei Hinsicht eine Auseinandersetzung mit dem Tiefgründigen: Das Meer übt auf Castelló seit jeher eine große Faszination aus. Und es symbolisiert für sie das Unterbewusste. Die klangliche Basis bildeten Field Recordings, die die Komponistin gemeinsam mit der Biologin Heike Vester rund um die nordnorwegische Inselgruppe Lofoten aufgenommen hat. Vester leitete dort die von ihr gegründete Organisation Ocean Sounds, die sich der Erforschung von Meeressäugern und dem Schutz der marinen Umwelt widmet. Diese Tonaufnahmen hat Angelica Castelló in ihr Stück hineinverwoben, nebst allerlei anderen konkreten und abstrakten Klängen und Klangkreationen, oder viel mehr noch Klangkreaturen, die sich in dieser so bunt schillernden Phantasiewelt tummeln.

MUSIK hoch                                                                                                  ca. 3 min.

Mod.: „sonic blue“ von Angelica Castelló. Das ganze Stück gibt es am 11. März in der Ö1 Sendung Zeit-Ton zu hören. Susanna Niedermayr wird sie gestalten. Sie hat auch an unserem ozeanischen Musikprogramm heute mitgearbeitet.

Diagonal heute zum Thema „Der Mensch und das Meer“ rund um das Leben mit den Ozeanen. Das Meer als Nahrungsmittelreservoir ist als nächstes dran. Für viele Meeresforscher gilt die Überfischung heute als das dringlichste Problem. Denn dadurch gerät das gesamte Ökosystem in Mitleidenschaft und wird insgesamt anfälliger für Verschmutzung und menschliche Einflüsse, wie eine Studie des Wissenschaftsmagazins Science herausfand. Aber wie geht es den Fischern? Was ist mit dem Faktor Mensch in der Fischerei, haben sich die beiden Harvard Professoren für Anthropologie Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor gefragt und wollten darüber einen ganz normalen Dokumentarfilm machen…..bis, ja bis etwas Unerwartetes passiert ist, wie Dominique Gromes berichtet….

DIGAS: Leviathan / Gromes                                                                         4.05

Mod.: über Abspann drüber: den Film „Leviathan“ finden Sie im Netz und den Link dazu auf unserer Seite: oe1.orf.at/diagonal. Wo natürlich auch noch andere Informationen und weiterführende Hinweise zu dieser Sendung vermerkt sind.

MUSIK: Deep Blue Sea / Grizzly Bear    bei spätestens 2.30 aussteigen!!

Mod.: drüber: Es geht gleich weiter mit Männern auf Hoher See – zur Einstimmung noch einen einsamen Seebären….

MUSIK hoch

Mod.: Grizzly Bear mit Deep Blue Sea. Die hohe See war oder ist ihr Metier. Seeleute, die dauerhaft oder auf Zeit im Seemannsheim der Deutschen Seemannsmission in Hamburg unterkommen. In normalen Zeiten kann man sich dort auch als Nicht-Seemann ein Zimmer mieten. Derzeit verkehren da die Dauerbewohner, also Seemänner in Pension oder in der Langzeitarbeitslosigkeit oder etwa Matrosen aus Kiribati, die wegen der strengen Einreisebestimmungen in dem bisher Covid freien Land nicht zurückdürfen auf ihre Inseln. Horst Widmer  hat in der Seemannsmission seine Hamburg Quarantäne verbringen dürfen und ist mit den Bewohnern ins Gespräch gekommen.

DIGAS: Seemannsmission / Widmer

MUSIK: La Paloma

Mod.: Und jetzt kommt, was kommen muss …

MUSIK: hoch

Mod.: La Paloma, ein Welthit wie er weltumspannender kaum sein könnte. Es gibt Aufnahmen in unzähligen Sprachen, die älteste dürfte um 1880 entstanden sein. Was Freddy da gesungen hat, ist die Originalsprache, ein Lied des Abschiednehmens. Zur Seemannshymne wurde es erst in der deutschen Übersetzung. La Paloma ist wohl im Teatro Nacional de Mexico 1863 zum ersten Mal erklungen und unter den Zuschauern war der damalige Kurzzeitregent Maximilian von Mexico. Zwar gehört die Geschichte von seinem letzten Wunsch, vor seiner Erschießung noch einmal „La Paloma“ zu hören ins Reich der Legenden, aber ziemlich wahrscheinlich dürfte sein, dass das Lied bei der Ausschiffung seines Sarges in Miramare, in Triest, gespielt wurde. Daraufhin sollen die anwesenden Marineoffiziere beschlossen haben, dass La Paloma nie mehr auf einem österreichischen Kriegsschiff gespielt werden dürfe. Zum Glück verliert es dadurch wohl nicht allzu viele Hörer!! Diagonal heute zum Thema: Ozeane. Der Mensch und das Meer. Und wir gehen jetzt ins Kino. Für das Folgende braucht es einfach die große Leinwand:

Hollywood hat immer monumental aufgetragen hat, wenn der Ozean die Hauptrolle übernommen hat. Gefährliche Tiefen und Suspense im Meer in Hollywoodproduktionen wurden oft genug zur Erfolgsgeschichte: Denken wir an „The Abyss“ und „Titantic“ von Regisseur James Cameron.  Oder an „Jaws“, den „Weissen Hai „ von Steven Spielberg, der 1975 die Blockbuster-Ära erst einleitete. Da wird nicht gekleckert!!  Für seinen „Moby Dick“ hat John Huston 1954 mit seinem Kameramann ein spezielles Technicolor-Verfahren entwickelt, damit die Farbtönung seiner Bilder an die entsättigten Sepiatöne von Walfangstichen aus dem aus dem 19. Jahrhundert erinnert.  Oder: Als Charlton Heston, in Rolle des Moses, 1956 in der Bibelverfilmung  „ The ten commendments – Die Zehn Gebote“ das Rote Meer durchschritt und dann auch teilte,  waren noch Spezial-Tanks mit knapp 1.300.000 Litern Wasser Inhalt gebaut worden.  Mit der Realität hatten die Special Effects von damals trotzdem wenig zu tun.  Heutzutage sehen die Film Ozeane täuschend echt aus.  Petra Erdmann hat den Hollywood-Filmarchitekten und  CGI- Spezialisten Johannes Mücke besucht, um herauszufinden, wie sich ein digitaler Wellenritt in der Blockbuster-Geschichte gestalten läßt. Sein „Wideshot“ Studio befindet sich auf dem Trockenen, in einem Palais in der Wiener Innenstadt……50 Computerarbeitsplätze sind Coronabedingt kaum besetzt. Der Chef hält die Stellung.

DIGAS: Hollywood und das Meer / Erdmann

MUSIK: Bustin surfboards /Soundtrack Pulpfiction                                               2.28

Mod.: prophezeit Johannes Mücke am Ende dieses virtuellen Ozeanausfluges mit Petra Erdmann. Kurz bleiben wir noch in Hollywood und Los Angeles am Pazifik: da krachen die Surfboards – immerhin auch ein Mittel, um Ozeanfeeling aufkommen zu lassen ….

MUSIK hoch

Mod.: Bustin‘ Surfboards von den Tornadoes 1963 veröffentlicht und seit Pulp Fiction 1994 wieder im kollektiven Gedächtnis. Diagonal heute zum Thema: Ozean. Und da gibt es nichts zu beschönigen:

Auch wenn es einen Hauch von Hoffnung gibt – die Weltmeere sind in einem desaströsen Zustand. Und wir kennen sie weniger gut als die dunkle Seite des Mondes. Zwei Gründe dafür, warum Kunstmäzenin Francesca Thyssen-Bornemisza ihr Augenmerk seit fast 10 Jahren auf die Kunst UND das Meer richtet. Ihre TBA21 Academy ist eine Umweltschutz Stiftung mit dem Anspruch, Wissen zu sammeln, für die Umwelt zu lobbyieren, die Politik zu beeinflussen. Und wo, wenn nicht im versinkenden Venedig, wäre diese Stiftung besser aufgehoben? „Oceans in Transformation“ heisst das aktuelle Projekt, Teil 2 wird Ende März in erweiterter Form wiedereröffnet. Teil 1 haben wir vor dem letzten Lockdown besucht ….

DIGAS: Territorial Agency / Mitterer                                                                                  9.59

 

MUSIK: Billie Eilish / Ocean Eyes

 

Mod.: Ocean Eyes, Billie Eilish. Der Ozean im Spiegel des menschlichen Auges.

Eine der Denkerinnen hinter der „Oceans in Transformation“ Ausstellung der TBA21 in Venedig ist die Kuratorin Daniela Zyman. Sie hat in den vergangenen Jahren zu den Auswirkungen des Anthropozäns  auf die Weltmeere geforscht. Das Anthropozän, also das aktuelle geologische Zeitalter, in dem wir leben, ist gekennzeichnet durch den direkten Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt. Ethisch wirft diese massive Beeinträchtigung der Natur durch den Menschen eine Menge Fragen auf. Wie „wer ist berechtigt, sich für die Rechte der Ozeane und ihrer Lebewesen einzusetzen? Da Wissen immer auch Macht ist, hat ein Ökosystem das Recht, unerforscht zu bleiben? Ist „Ökozid“ ein verwendbarer Begriff für das, was da gerade passiert? Monika Halcort hat mit Daniela Zyman gesprochen.

DIGAS: Gespräch Zyman / Halkort

 

Mod.: Daniela Zyman im Gespräch mit Monika Halkort. Die Ausstellung „Oceans in Transformation. Teil 2“ wird am 20. März im Ocean Space der TBA21, der Kirche San Lorenzo in Venedig eröffnet und dazu erscheint auch eine Publikation, die Daniela Zyman verantwortet.

MUSIK: Duo Orcananda / David Rothenberg

 

Mod.: drüber: Meereslebewesen sieht der US-amerikanische Musiker David Rothenberg grundsätzlich als gleichberechtigte Partner, mit denen er in einen direkten musikalischen Austausch treten kann.

Seit vielen Jahren studiert der Philosoph, Komponist und Jazzmusiker die Lautäußerungen diverser Tiere, etwa von Vögeln, Insekten und auch Walen. Und seit dem Beginn der 2000er Jahre lädt Rothenberg diese auch zum Mitmusizieren ein, davon zeugt unter anderem sein Album „Whale Music“, wir hören daraus gleich das „Duo Orcananda“. Dafür baute der Musiker zwischen ihm und dem hier zu hörenden Wal ein Feedback-Loop: Über einen Unterwasserlautsprecher hörte der Wal Rothenbergs Klarinettenspiel, seine Antwort darauf wurde mit einem Hydrophon, einem Unterwasser-Mikrophon, eingefangen, so konnten Mensch und Wal unmittelbar aufeinander reagieren.

MUSIK hoch

Mod.: David Rothenberg in musikalischer Kommunikation mit den Tieren des Ozeans. In den letzten Tagen war viel zu hören von Menschen, die den Atlantik rudernd überqueren: die jüngste Frau, der älteste Mann….in dem Film, den wir ihnen jetzt noch mitgeben wollen, passiert etwas Ähnliches, eine Frau alleine auf einem kleinen Schiff am Ozean von Amerika nach Europa. Aber im Fokus ist nicht sie, der Mensch, sondern der Ozean mit seinen unterschiedlichen Formationen von Wasser, Wellen, Schaum … „Das Meer wurde im Kino noch nie so gezeigt“ stand über „Drift“ in einer Kritik zu lesen. Dominique Gromes beschreibt, warum er so eindrücklich ist.

DIGAS: Drift / Gromes

Mod.: „Drift“, den Link zum Film finden Sie auf unserer Seite im Netz, wie auch alle anderen relevanten Informationen zu dieser Sendung: oe1.orf.at/diagonal. Ab sofort gibt es einen Ozean-Schwerpunkt auf Ö1– auch dazu finden Sie mehr auf unserer Homepage. Peter Waldenberger erwartet Sie schon in Diagonals Feinem Musiksalon und wir lichten die Anker.

Sign.:

Mod.: Studiotechnik: Robert Pavlecka, Anna Cunzio und Franz Ahammer; Gesprochen haben: Michael Köppel, Rafael Sas und Alexander Rossi; mit Beiträgen von Nicole Dietrich, Dominique Gromes, Monika Halkort, Susanna Niedermayr, Horst Widmer und Petra Erdmann, die auch für die Regie verantwortlich war. Redaktion und Moderation: Ines Mitterer