Herbert Brandl

Herbert Brandl ist ein Künstler, der sich ungern exponiert. Fern der Schlagzeilen erarbeitete sich der Mitfünfziger große Anerkennung im traditionsschweren Geschäft der Malerei. Als er in den 1980er-Jahren zum Pinsel griff, war das Tafelbild nicht gerade gefragt, als er in den 1990er-Jahren anfing, Berge zu malen, überraschte er sein Publikum gleich wieder. Nicht die Gipfel interessieren den Künstler, sondern die Schluchten, die dunklen Wälder, die Brüche und Abgründe. Die Kunstgeschichte hat Brandl so verinnerlicht, dass sie als ferner Widerhall in seinen Bildern auftaucht – zu sehen in der ersten großen Retrospektive des Malers im Kunstforum auf der Wiener Freyung ab kommender Woche.

Fernando Botero

Er ist der berühmteste Künstler Lateinamerikas und wohl auch der teuerste: Fernando Botero. Der 1932 im kolumbianischen Medellin geborene Maler und Bildhauer wurde vor allem für seine unverwechselbaren dicken Menschendarstellungen berühmt. Derzeit gibt das Kunstforum in Wien zum ersten Mal in Österreich einen tieferen Einblick in sein umfangreiches Werk.

Mario Vargas Llosa

Der peruanische Literaturnobelpreisträger 2010, Mario Vargas Llosa, ist zur Gratis-Buch-Aktion Eine Stadt, ein Buch nach Wien gekommen. Hier verteilt er nicht nur seinen Roman Der Geschichtenerzähler gratis an die Leser, er sucht in der Schule auch den Kontakt mit dem jungen Publikum.

Umberto Eco – 2011

Knapp vor seinem 80.Geburtstag hat Umberto Eco nicht nur seinen Look geändert – von Vollbart zu Oberlippenbart – sondern auch wieder einen neuen Roman geschrieben: Der Friedhof in Prag erzählt davon, wie leicht Fiktion mit Wirklichkeit verwechselt wird und welch fatale Folgen das haben kann. Eco nimmt sich einen Text vor, der schon lange als Fälschung entlarvt worden ist und dennoch immer wieder als Beweisdokument für eine Weltverschwörung der Juden herhalten muss: Die Protokolle der Weisen von Zion. Ecos Geschichte spielt im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts, der damals wohl attraktivsten Metropole Europas, wo sich allerhand internationales Volk traf, unter anderem die Väter der Psychoanalyse.

Rosa Loy & Neo Rauch

Das Malerpaar Rosa Loy und Neo Rauch teilen seit Jahrzehnten Tisch und Bett miteinander und nun auch eine Ausstellung. Bisher waren die Werke des seit 1985 verheirateten Paares nur im gemeinsamen Ateliergebäude, einer ehemaligen Baumwollspinnerei in Leipzig, in unmittelbarer Nähe zueinander aufgestellt. Eine gemeinsame Ausstellung war für Rosa Loy und Neo Rauch ein lange gehegter Wunsch, der nun im Essl Museum erfüllt wird. Für die beiden Superstars der Neuen Leipziger Schule, deren Gemälde weltweit einen wahren Hype der figurativen Malerei ausgelöst haben, ist die Ausstellung Hinter den Gärten eine besondere Erfahrung. Die Zusammen-Schau zeigt, wie unterschiedlich und doch ähnlich die beiden arbeiten: der eine getrieben von Dämonen, die andere auf der Suche nach innerer Schönheit. Ganz gegen ihre sonstigen Gewohnheiten haben die beiden scheuen Künstler im Interview bereitwillig Auskunft über ihr Kunstverständnis gegeben.

Antonio Muñoz Molina

Der spanische Schriftsteller und Historiker Antonio Muñoz Molina erzählt in seinem neuen Roman Nacht der Erinnerungen die Geschichte eines modernen und gemäßigt denkenden Architekten, der in den plötzlich ausbrechenden Wahnsinn des spanischen Bürgerkriegs gerät. Molina macht klar: Für pragmatische, demokratische Lösungen ist in Zeiten der Krise kaum Platz und Geduld. Es ist vielmehr die große Chance der Extremisten und Ideologen von rechts und links. Drei Jahre lang schrieb der Historiker an dem 1000 Seiten starken Geschichtspanorama über den spanischen Bürgerkrieg. Die Nacht der Erinnerungen erscheint jetzt in der hervorragenden Übersetzung von Willi Zurbrüggen auf Deutsch und gibt dem Leser keine Chance, sich dem Sog der Geschichte zu entziehen.

Carlos Ruiz Zafón

Fast über Nacht wurde der Spanier Carlos Rui­z Zafón mit seinem Roman Der Schatten des Windes zum Bestseller-Autor. In Spanien ist schon die 100. Auflage des mystischen Romans auf dem Markt, das ein dunkles, unheimliches Barcelona zeigt. Jetzt wurde ein Buch von Zafón ins Deutsche übersetzt, das der Autor vor gut 12 Jahren geschrieben hat: Marina. Im deutschen Sprachraum schon wieder auf Erfolgskurs, zeigt auch diese Geschichte ein Barcelona, wie man es üblicherweise nicht so leicht zu Gesicht bekommt.

Jan Fabre

Der Belgier Jan Fabre mischt derzeit seine Kugelschreiberbilder unter die Alten Meister des Kunsthistorischen Museums in Wien. Der talentierte Querkopf ermöglicht in der Ausstellung Die Jahre der Blauen Stunde einen neuen Blick auf die alte Sammlung und fühlt sich, wie er sagt, wie ein Zwerg unter Giganten.

Gilberto Gil

Er war bis 2008 der wohl glamouröseste Kulturminister, den Brasilien je hatte: der Musiker Gilberto Gil. Ein Superstar nicht nur in seiner Heimat, sondern weltweit. Mit 53 Alben ist er seit den frühen 1960er Jahren eine fixe musikalische Größe, sein politisches Engagement galt stets dem sozialen Ausgleich und dem Schutz der Umwelt. Gestern war Gilberto Gil im Konzerthaus in Wien zu Gast.