Kleidung, Körper, Kapital – Diagonal zum Thema Mode

Kleidung ist ein Spiegel des Zustandes unserer Gesellschaft. Wir blicken mit einer Gruppe von jungen Radiomacher:innen in diesen Spiegel: wie sehr reflektiert Mode heute Diversität, was Gesellschaftsgruppen, Körperformen, Geschlechteridentitäten betrifft? Wie zukunftsfit ist die Modeindustrie und wie setzen Jugendliche aus migrantischen Familien Mode ein, um ihren Platz in der Gesellschaft zu finden?

Kleidung, Körper, Kapital – Diagonal zum Thema Mode

Eine Sendung von Ines Mitterer und dem Follow Me Team.

17. September 2022

Anfang gebaut + Madonna Musik lang Sign.: / Filmausschnitt Teufel trägt Prada

IM: Mod.: In dem Film „Der Teufel trägt Prada“ gibt es diese ikonische Szene: Meryl Streep als extravagante Chefin eines Modemagazins, ohne Zweifel inspiriert von Anne Wintour, der allmächtigen Chefin der US – Vogue, macht ihre Praktikantin zur Schnecke, weil sie sich erlaubt hat, Mode als „das Zeug“ zu bezeichnen.

Prada 2 + VOs

HH: Mod.: „Das Zeug“, versteht man nach dieser atemlos entsetzt vorgetragenen Predigt,  ist also kein oberflächliches Dingsda, mit dem sich irgendwelche eitlen Girls und Gecken schmücken und verhüllen, Mode ist Geschichte, Kunst, Soziologie, Ökologie und ja! ein riesiges Geschäft.  Man entkommt ihr nicht. Auch der achtlos ausgewählte blaue Pulli hat Aussagekraft und erzählt zahllose Geschichten.

IM: Diese Woche waren im Rahmen des Modeschwerpunktes auf Ö1 schon viele zu hören. Wir haben für den Endspurt der dieswöchigen akustischen Modeschauen die junge RadiomacherinnenTruppe von Ö1 eingeladen, die sich unter dem Label „Follow me“ schon einen Namen gemacht hat. Vier Jungjournalistinnen steuern heute unseren Luxusliner elegant durch die folgenden zwei Stunden.  

MK: Kleidung, Körper, Kapital – Diagonal zum Thema Mode, präsentiert von Ines Mitterer und Hannah Horsten

HH: „Mode“, werden Sie vielleicht denken, „Mode? Haben die bei Ö1 im Jahr 2022 keine wichtigeren Themen? Klima, Krisen, Krieg, Pandemie, Armut, die Folgen der Globalisierung,  gesellschaftliche Spannungen. Mode kommt so leichtfüßig daher, eitel und nebensächlich, als Thema gerade einmal das Papier von „Frauenmagazinen“ wert, aber doch keine seriösen Programmminuten am Kultursender. Aber, Sie wissen sicher schon, worauf wir hinauswollen: wie wir uns heute kleiden, reflektiert alles, Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt und ist daher alles andere als unbedeutend und oberflächlich. Die Oberfläche zeigt mehr vom Kern, als so manchem lieb ist.

IM: Der ukrainische Präsident tritt seit dem Beginn des russischen Angriffs auf sein Land immer in militärgrünen T-shirts auf, die seine trainierten Oberarme betonen, nicht in einer Uniformjacke oder im Anzug, ganz Kraft, Jugendlichkeit, Sportlichkeit vermittelnd. Sein Gegenspieler, der russische Präsident, ist nur mehr in Anzug, weissem Hemd und Krawatte zu sehen. Der nackte Oberkörper und die Expeditionshose waren früher. Putin erlaubt sich kein Gramm Individualität. Er kleidet sich nicht als Kriegsherr. Der Anzug ist der Panzer. Mannsbilder, was wir von ihnen erwarten und was sie glauben, uns über ihre Kleidung sagen zu müssen…

MUSIK: angespielt Billie Eilish / Your power – später dazu basteln!!!

HH: Als die 20-jährige Ausnahmemusikerin Billie Eilish, bekannt für ihren Oversize Schlabberlook, gepaart mit grünen Haaren, plötzlich im Marylin Monroe Look, enger Corsage, freizügigem Dekolleté und platinblonden Haaren am Cover der US-amerikanischen Vogue erschien, wurde das breit und höchst emotional diskutiert. Die einen sahen im neuen Look der sonst so eigensinnigen Künstlerin eine Anbiederung an ein Machodefiniertes Mainstream-Blondinen-Bild, von dem man sich längst verabschiedet geglaubt hatte. Billie Eilish als Opfer der Marketinghorde ihrer Plattenfirma. Die anderen sahen in der neuen Verkleidung einen weiteren Akt weiblichen Selbstbestimmung. Frauenbilder, was wir von ihnen erwarten und was sie glauben, uns über ihre Kleidung sagen zu können…

IM Mod.: Vielleicht hatte sie einfach Lust auf ein Spiel – einmal eine andere sein, sich ausprobieren, Grenzen ausloten, die anderen verblüffen, erschrecken, erfreuen, erheitern – das kann Mode ja auch……und was alles noch, verrät das Inhaltsverzeichnis.

MK: Faire Fasern

HH Mod.: Anastasia Lopez hat zu Slow Fashion recherchiert und sich angesehen, wie klimafreundliche Mode der Zukunft aussehen könnte.

MK: Kauf dich glücklich

IM Mod.: Wie Konsum unseren Dopaminhaushalt befördert und wir durch den Kaufprozess das Gefühl bekommen, etwas weitergebracht zu haben erzählt Hannah Horsten.

MK: Das gehört sich nicht!

HH Mod.: bekommen insbesondere Mädchen mit Migrationshintergrund zu hören.

OT Steffi Stankovic Sexarbeiterin

IM Mod.: „Die Jungs wachsen da viel unbesorgter erzählt Steffi Stankovic unserer Redakteurin Maria Lovrić-Anušić.

MK: Schöne bunte Modewelt

HH Mod.: Musste man bis vor nicht allzu langer Zeit hellhäutig, langbeinig und sehr sehr dünn sein, um in die Welt der High Fashion eingelassen zu werden, stehen die Zeichen jetzt auf Vielfalt. Jede kann Model sein. Ob das ein Marketingtrend oder ein echter Wandel ist, hat Luna Ragheb in Paris versucht, herauszufinden.

MK: Wieviel ist dein Outfit wert?

IM Mod.: Kleider machen Leute – das gilt umso mehr für Junge. Wer dazu gehören will, muss die einen Sneaker oder die anderen Hosen tragen. Der Wunsch nach teurer Markenkleidung ist auf jeden Fall groß, nicht nur aber auch in migrantischen Communities.

MK: Klischee Royal

Mod.: Drag Kings und Queens erobern die mediale Welt wie nie zuvor.

OT Metamorkid: Ich finde in Drag sind wir absolute Klischees, die der Gesellschaft den Spiegel zeigen und sagen: Schau dich da mal rein. Wenn dieser Spiegel aber nicht gezeigt wird, dann ist es eigentlich einfach nur ein Klischee.

Mod.: Wie politisch es ist mit Geschlechterrollen und deren gesellschaftlich zugeordneten Kleidungsstücken zu spielen und darin zu performen haben wir eine Drag Queen und einen Drag King gefragt.

MK: Kleinmöbel und Musik

Mod.: Peter Waldenberger präsentiert in Diagonals Feinem Musiksalon heute das jüngste Album von Ulf Lindemann aka „dunkelbunt“. Es heisst „Dunkelbunt Social Club“ und versammelt 12 Tracks, die „dunkelbunt“ mit Musikerfreunden über die Jahre aufgenommen hat. Sonst holen wir MusikerInnen und Sänger ans Mikrophon, die mit aussergewöhnlichen Outfits glänzen, Lizzo und L’Imperatrice, Björk und Parcels. Den Start macht Billie Eilish, ihre Outfits sind auch immer wieder im Gespräch, im Video für „Happier than ever“ gibt sie sich häuslich: schwarzes T-Shirt, rote Leggings …..

M: Happier than ever / Billie Eilish

HH Mod.: Happier than ever von Billie Eilish. Sie hören “ Kleidung, Körper, Kapital“ Diagonal heute zum Thema Mode. Die Modeindustrie ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Alleine in den letzten 20 Jahren hat sich die globale Produktion von Kleidung mehr als verdoppelt. Die Verbraucher*innen tragen die gekauften Produkte allerdings nur noch halb so lang wie noch vor 15 Jahren. Unsere Kleidung ist zu einem Wegwerfprodukt geworden, sie ist nicht mehr zeitlos sondern verweilt nur noch temporär in unserem Besitz, bis der nächste Trend kommt. Oft schon nach wenigen Wochen. Seit den 1990er Jahren hat sich für diesen rasanten Wachstum ein Begriff etabliert: „Fast Fashion“. Das Modependant zum allseits bekannten „Fast Food“. Schnelle, billige Kleidung, produziert ohne Rücksicht auf Verluste und mit nur einem Ziel: Geld.

Musikausschnitt aus Parcels „Nightwalk“ – paar Sekunden.

Mod.: Die Fashionindustrie ist, nach der Ölbranche, der größte globale Umweltverschmutzer und für mehr CO2-Emissionen verantwortlich als Luft- und Schifffahrt zusammen. Wie konnten wir es überhaupt so weit kommen lassen und lässt sich diese Entwicklung wieder umkehren? Gibt es überhaupt so etwas wie „ethischen Konsum“ oder ist das Phänomen Fast Fashion nicht lediglich ein Symptom unserer unersättlichen Konsumgesellschaft, bei dem das Problem an der Wurzel gepackt werden muss?

SOUND EFFEKT: Supermarkt Kassa

Mod.: Aber das Bewusstsein für die Herstellung von Mode wächst. Während es uns Jahrzehnte lang, galant gesagt, wirklich sehr sehr egal war wie und von wem Kleidung hergestellt wurde, versuchen insbesondere viele  jüngere Menschen die planetaren und sozialen Auswirkungen ihrer Outfits im Zaum zu halten. Wie eine solche klimafreundliche Mode der Zukunft aussehen könnte und was es dazu braucht hat sich Anastasia Lopez angeschaut.

B: Die klimafreundliche Mode der Zukunft (Anastasia)​​​​​​16.29 min.

IM Mod.: Erfreuliche Aussichten auf eine nachhaltige Modewelt hat Anastasia Lopez da skizziert.

Die isländische Popkönigin Björk verbindet in ihren extravaganten Bühnenoutfits Hochtechnologie mit Naturmetaphern. Im Video zu ihrem jüngsten Song „Atopos“ zeigt sie sich im giftgrünen Plüsch/Federnkleid in einem Erd/Pilzuniversum und fordert ein Leben in Einklang mit den Pflanzen und Tieren auf diesem Planeten.

M: Atopos / Björk​​​​​​​​​​​4.45(0.07 nur Vorlauf)​​​​

IM Mod.: Björk mit einem Rave mitten im Pilzwald. Ihr neuestes Album „Fossora“ ist ihrer2018 verstorbenen Mutter gewidmet, einer Umweltaktivistin, die für den Schutz der Gletscher gegen die Begehrlichkeiten von US Konzernen auch schon einmal einen Monat im Hungerstreik gewesen war.

Die Bekleidungsindustrie gehört zu den ganz großen Bösen, wenn es um Umweltzerstörung und soziale Unterdrückung geht. Immer mehr Menschen sind sich dessen bewußt und trotzdem ….!!

Hannah Horsten mit einem Blick hinter die Psychologie von Fast Fashion.

B: Die Psychologie hinter Fast Fashion und Trends / (Hannah)​​​​​5.33 min.

M: Parcels „Tightuprightnow“​​ Vorlauf 0.26

IM Mod.: Dass weniger mehr sein könnte, ist ja kürzlich im Zuge der galoppierenden Preisanstiege sogar bis zu Politkerinnenohren vorgedrungen. Wer braucht wirklich 10 neue Ballkleider, zwei würden es auch tun, war da zu hören – ganz unserer Meinung!! Und das sind die Parcels „Tightuprightnow“

M: Parcels „Tightuprightnow“​​​​​​​​​​4.09

HH Mod.: Das gab es doch schonmal fragt man sich auch bei dem ein oder anderen Musikvideo von den „Parcels“, einer australischen Band die mit einer absoluten Nonchalance Disko und Funk Elemente mit Elektro-Pop verbindet. In Anzügen mit Schlaghosen bespielen die fünf Australier mit einem leichtem, dem Takt folgendem, Hüftschwung ihre Instrumente – das Gesamtbild versprüht eine absolute 70er Jahre Ästhetik und mit diesem Trendargument wäre auch der Hype um die Band, welcher Ende der 2010er Jahre aufkam, simpel erklärt.

OT Interview Parcels: Fashion is, it’s like – Birds with Feathers. -The mating ritual. -We are all just wanting to make with each other. No. I feel like it is just an expression of how you feel. When you put on an Outfit, that matches that feeling, it can lift you up.

MK Übersetzung: Mode ist, es ist wie – Vögel mit Federn. -Wie ein Paarungsritual, wir wollen es alle nur miteinander treiben. Nein… Ich habe das Gefühl, dass es ein Ausdruck dafür ist, wie du dich fühlst. Wenn du ein Outfit anziehst, das zu diesem Gefühl passt, kann es dich in eine bessere Stimmung versetzen.

HH Mod.: Ein weiterer Trend, der neben dem der 70er zurückgekommen ist, ist jener der frühen 2000er Jahre. Hosen, die nur knapp an den Hüftknochen enden, kombiniert mit bauchfreien Shirts, die jenen Eltern sorgen um die Nierengesundheit ihrer Kinder machen, die noch vor 20 Jahren selbst so herumgelaufen sind. Die Outfitwahl der eigenen Kinder sorgt bei vielen Eltern für Unverständnis und insbesondere die Töchter sind hier oft mit gesellschaftlichen Erwartungshaltungen konfrontiert. Noch stärker trifft dies Mädchen mit Migrationshintergrund, wo das Thema Anpassung oder nicht ohnehin schon eine größere Rolle spielt, wie Maria Lovrić-Anušić recherchiert hat.

B: Erfahrungen mit (freizügiger) Mode in migrantischen Familien (Maria)​​​5.46 min.

HH Mod.: …. sagt Steffi Stankovich. Lizzo, US amerikanisches Popidol und Ikone der Bodypositive Bewegung dürfte ihr zustimmen.​​

M: Lizzo “Truth hurts”

IM Mod.: Lizzo, Truth hurts….. Diagonal heute mit der jungen „Follow Me“ Truppe aus dem Ö1 Mitarbeiter*innenpool zum Thema Mode: Kleidung, Körper, Kapital. Modelmasse!lang und dünn und doch meistens hellhäutig waren die Supermodels, die in den 1990er Jahren zu Superstars geworden waren, von Kate Moss bis Linda Evangelista und von Giselle Bündchen bis Claudia Schiffer. Naomi Campbell war schwarz, ja, allerdings allein auf weiter Flur. Lange dünne Beine hatten sie alle, niemand mehr als Größe 34. Heute kann sich die Modewelt so ein Image nicht mehr leisten. Selbst die letzten Bastionen der dünnen weisshäutigen Blonden wie das Dessouslabel „Victorias Secret“ sind geschliffen und machen jetzt auf „Diversity“. Man bemüht sich, andere Größen, Körperformen, Hautfarben und TransgenderModels auf den Laufsteg und in die Modemagazine zu bringen. Ob das mehr als der Marketingtrick der Stunde ist, hat Luna Ragheb in Paris versucht, herauszufinden.

B: Diversität und Inklusion in der Modewelt. (Luna)​​​​​​13.36 min

M: L‘ imperatrice / Agitations tropicales​​​0.40 Vorl.

IM Mod.: Schritt für Schritt für Schritt in die richtige Richtung. Luna Ragheb war das aus der Modemetropole Paris. Das schreit quasi nach Musik aus Frankreich: L’imperatrice – die Kaiserin steht auf der Bühne: Agitation tropicales …

M: L‘ imperatrice / Agitations tropicales hoch und fertig​​​​​​​4.10

HH Mod.: In weißen, schlichten Anzügen steht die französische Popband L’imperatice während der Aufzeichnung eines Konzertes für den TV-Sender „Arte“ in einer imposanten Halle. Ob die Anzüge nun 50 oder 500 Euro Wert sind ist auf den ersten Blick nicht erkenntlich. Anders würde es aussehen, wenn zwei sich spiegelnde G’s darauf abgedruckt wären, oder wenn ein sogenannte „Swoosh“, bekannt aus dem Logo von Nike darauf abgedruckt wären. So schnell kann es einen Unterschied machen, insbesondere unter Teenagern. Welche Rolle Markenkleidung auf dem Schulhof spielt und warum insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund die kleinen Zeichen eine tragende Rolle spielen hat sich Maria Lovrić-Anušić angesehen.

B: Mode als Statussymbol bei migrantischen Jugendlichen (Maria)​​​​           8.20 min.

HH Mod.: Der Wunsch nach Ausdruck einer eigenen, originellen Identität über das Tragen von Markenprodukten ist eine Goldgrube für deren Hersteller. Social Media beschleunigt auch hier diesen Prozess und Labels waren nie zuvor so omnipräsent. Dies mag nicht für alle Nutzer*innen sofort ersichtlich sein, da es darauf ankommt in welcher Bubble man sich hier bewegt. Taucht man aber in die Tiefen so mancher Algorithmen ab, wobei, so tief muss man dafür gar nicht gehen, werden einem zahlreiche „Wie viel ist dein Outfit wert“ Videos vorgeschlagen. Hierbei handelt es sich um Straßenumfragen, bei denen die Protagonist*innen erzählen, von welcher Marke ihre Kleidungsstücke sind und wie teuer diese waren.

OT: Wie viel ist dein Outfit wert

HH Mod.: Der Chemnitzer Rapper und Sänger Felix Brummer, der hauptsächlich durch die Band „Kraftklub“ bekannt geworden ist, rappt in seinem Soloprojekt „Kummer“ häufig über gesellschaftskritische Themen. Nicht nur, aber häufig. Er hat zu der Problematik von Baumwoll- und Polyesterfäden als Statussymbolen, sowie der gesamten Fast Fashion Industrie einen Song verfasst, der ebenfalls heißt: „Wie viel ist dein Outfit Wert“.

M: „Wieviel ist dein Outfit wert“ / Kummer​​​​​​​​2.40

IM Mod. Wieviel ist dein Outfit wert – ich, die ich mir, die Modelle der Spitzendesigner im heimatlichen Nähstübchen immer nachschneidern habe lassen, hätte diesen Test wohl nicht bestanden. Kleidung geht immer auch mit Geschlechterkonventionen einher: der Anzug ist tendenziell immer noch Männern vorbehalten, Kleider Frauen – auch wenn sich, vor allem auf Vernissagen zeitgenössischer Kunst, oder auf den großen Bühnen von Popkonzerten seit David Bowie, die Grenzen manchmal ein wenig verschieben. Da sieht man immer öfter Männer im Rock…..Künstler dürfen das!! Politiker, Sportler, Ärzte, Manager, Lehrer niemals. Das erlaubt einer Berufsgruppe wiederum das genüssliche Spiel mit diesen Klischees. Hannah Horsten hat sich in die nächtliche Welt der Drag Queens und Kings begeben und nachgefragt, worum es beim Tragen der Klamotten der anderen heute so geht ….

Drags und ihre Geschichte ​​(Hannah)​​​​​​​​9.38 min.

IM Mod.: Hannah Horsten war in royalen Kreisen unterwegs. Man nennt sie schon die Kings und Queens von Rom: Maneskin. Die italienische Band mit dem dänischen Namen – Maneskin heisst Mondschein – ist quasi über Nacht zu Weltruhm gekommen, zuerst mit ihrem Sieg beim Songkontest 2021, dann dank Tiktok. Ihr Spiel mit Kleidung und Geschlechterzuschreibungen, androgyner Mode, weiblichen nackten Oberkörpern auf der Bühne, oder farbenprächtigen Anzüge, ist durchaus eine Augenweide. Hier sind sie mit „Vent‘ anni“

M: Maneskin / Vent’anni

HH Mod.: Maneskin, waren das. Frontman Damiano David trägt auch gern einmal Lippenstift, lange Ohrringe und kurze Schottenröcke.

Das war ein Diagonal zum Thema Mode. Kleidung, Körper, Kapital, gestaltet von Redakteurinnen des Ö1 Follow me Teams.

Veranstaltungshinweise dazu finden Sie wie andere Informationen zur Sendung auf unserer Seite im Netz: oe1.orf.at. Die einzelnen Beiträge unserer heutigen Radiofashionshow gibt es ab kommender Woche auch im Podcast, zu finden bei den Ö1 Podcasts unter dem Titel „Follow me“.  

Sign.:

IM Mod.: Studiotechnik: Sabine Heyna, Gerald Domijan und Andreas Karlberger. Gesprochen haben Esther Hollosi, Michael Köppel, Andreas Maurer und Nina Strehlein; mit Beiträgen von Anastasia Lopez, Maria Lovrić-Anušić, Luna Ragheb  und Hannah Horsten, deren Stimme Sie heute auch als Moderatorin gehört haben: Regie: Peter Waldenberger und Astrid Schwarz; Redaktion und Co-Moderation: Ines Mitterer.