Umberto Eco – 2011

Knapp vor seinem 80.Geburtstag hat Umberto Eco nicht nur seinen Look geändert – von Vollbart zu Oberlippenbart – sondern auch wieder einen neuen Roman geschrieben: Der Friedhof in Prag erzählt davon, wie leicht Fiktion mit Wirklichkeit verwechselt wird und welch fatale Folgen das haben kann. Eco nimmt sich einen Text vor, der schon lange als Fälschung entlarvt worden ist und dennoch immer wieder als Beweisdokument für eine Weltverschwörung der Juden herhalten muss: Die Protokolle der Weisen von Zion. Ecos Geschichte spielt im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts, der damals wohl attraktivsten Metropole Europas, wo sich allerhand internationales Volk traf, unter anderem die Väter der Psychoanalyse.

Antonio Muñoz Molina

Der spanische Schriftsteller und Historiker Antonio Muñoz Molina erzählt in seinem neuen Roman Nacht der Erinnerungen die Geschichte eines modernen und gemäßigt denkenden Architekten, der in den plötzlich ausbrechenden Wahnsinn des spanischen Bürgerkriegs gerät. Molina macht klar: Für pragmatische, demokratische Lösungen ist in Zeiten der Krise kaum Platz und Geduld. Es ist vielmehr die große Chance der Extremisten und Ideologen von rechts und links. Drei Jahre lang schrieb der Historiker an dem 1000 Seiten starken Geschichtspanorama über den spanischen Bürgerkrieg. Die Nacht der Erinnerungen erscheint jetzt in der hervorragenden Übersetzung von Willi Zurbrüggen auf Deutsch und gibt dem Leser keine Chance, sich dem Sog der Geschichte zu entziehen.

Carlos Ruiz Zafón

Fast über Nacht wurde der Spanier Carlos Rui­z Zafón mit seinem Roman Der Schatten des Windes zum Bestseller-Autor. In Spanien ist schon die 100. Auflage des mystischen Romans auf dem Markt, das ein dunkles, unheimliches Barcelona zeigt. Jetzt wurde ein Buch von Zafón ins Deutsche übersetzt, das der Autor vor gut 12 Jahren geschrieben hat: Marina. Im deutschen Sprachraum schon wieder auf Erfolgskurs, zeigt auch diese Geschichte ein Barcelona, wie man es üblicherweise nicht so leicht zu Gesicht bekommt.

OmU – die interkulturelle Bibliothek: Texte der Migration


Najat El Hachmi liest aus Der letzte Patriarch (Wagenbach, aus dem Katalanischen v. Isabel Müller)


Moderation | Übersetzung: Ines Mitterer

Dienstag, 22. März 2011, 19:00 Uhr 
Hauptbücherei am Gürtel, 1070 Urban-Loritz-Platz 2a

Veit Heinichen – Keine Frage des Geschmacks

Kaffeemuseum im Österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum Vogelsanggasse 36, A-1050 Wien.

Soeben ist Proteo Laurentis siebenter Fall erschienen; am 7. März haben Sie die Gelegenheit, das Buch und den Autor kennenzulernen. Im Gespräch mit Ines Mitterer (ORF) stellt Veit Heinichen seinen neuen Krimi, „Keine Frage des Geschmacks“, vor.

Lorella Zanardo – Italiens Frauen gegen Berlusconi

MASSEN-PROTEST: ITALIENS FRAUEN GEGEN BERLUSCONI
Das Frauenbild, das italienische private Massenmedien verbreiten, ist herabwürdigend. Es ist ein völlig verzerrendes Bild, das äußerst bedenkliche Rollenklischees befördert, wie die Feministin und Ex-Managerin Lorella Zanardo in ihrer Dokumentation Il Corpo delle Donne – Frauenkörper deutlich macht. Und es regt sich Widerstand.
Hat Ministerpräsident Silvio Berlusconi bisher alle Korruptions- und Steuerskandale politisch überlebt, könnten ihn jetzt der Aufstand der Frauen oder Affären um den Opernballgast von Baumeister Richard Lugner zu Fall bringen. Denn jetzt reicht es den Frauen: Unter dem Motto Italien ist kein Bordell gingen am 13. Februar eine Million Italiener – auch Männer – auf die Straße um für ein anderes Italien zu kämpfen.

Veit Heinichen

In seinem neuen Proteo Laurenti Krimi Keine Frage des Geschmacks geht es um einen zentralen Triestiner Wirtschaftszweig: den Kaffee. Auch wenn die Handlung rein fiktiv ist, verbergen sich hinter den Fällen, die Kommissar Proteo Laurenti zu lösen hat, doch immer viele Wahrheiten. Der deutsche Ex-Verlagsmanager Veit Heinichen ist seit vielen Jahren in Triest zu Hause und Chronist der möglichen und unmöglichen Vorfälle in dieser besonderen Stadt am Schnittpunkt von Ost und West, Nord und Süd, der romanischen, slawischen, deutschen Kultur. Der Autor präsentiert und liest aus seinem neuen Buch im Kaffeemuseum Wien, in Graz, Klagenfurt und Innsbruck.

Jaume Cabré liest aus Senyoria

BUCH WIEN Lesefestwoche in der Hauptbücherei

Di, 10.11.2009, 19.00 Uhr

Jaume Cabré liest aus Senyoria (Suhrkamp Verlag)

Moderation und Übersetzung: Ines Mitterer (Ö1, ORF)

Nach seinem Bestseller Die Stimmen des Flusses entfaltet Jaume Cabré in seinem preisgekrönten und international erfolgreichen Roman Senyoria ein packendes Gesellschaftspanorama im Barcelona des ausklingenden 18. Jahrhunderts. An nichts ist dem Gerichtspräsidenten von Barcelona, Don Rafel Massó i Pujades, genannt »Senyoria«, Euer Gnaden, mehr gelegen, als seine gesellschaftliche Stellung und seinen Reichtum gegen andere Emporkömmlinge zu verteidigen. Doch ein Mord, für den schnell ein Schuldiger gefunden ist, bringt eine Lawine ins Rollen, die Don Rafel trotz bester Beziehungen nicht aufzuhalten vermag. Wer wußte von dem unseligen Vorfall? An den letzten Tagen des Jahres 1799, in denen das herrschaftliche Barcelona nur das rauschende Fest zur Jahrhundertwende im Sinn hat, legt sich die Schlinge immer enger um den mächtigen Gerichtspräsidenten.

Jaume Cabré, geboren 1947 in Barcelona, gehört zu den von Kritik und Publikum heute am meisten geschätzten katalanischen Autoren. Der Roman Die Stimmen des Flusses wurde mit dem Preis der spanischen Kritik ausgezeichnet.

Buch Wien – Auf den Spuren von Kostas und Proteo

Zwei Bestsellerautoren, die viel gemeinsam haben, trafen sich im Ephesos-Museum am Heldenplatz, um ihre neuen – und sogar noch unveröffentlichten Bücher – vorzustellen: Veit Heinichen und Petros Markaris.

Beide haben Kommissare bzw. Polizisten erfunden, die in ihren jeweiligen Städten Kriminalfälle aufklären und nach Verbrechern fahnden: Proteo Laurenti in Triest und Kostas Charitos in Athen. Beide Autoren leben in Städten, in denen sie nicht geboren wurden, sondern die sie zu ihrer Wahlheimat und gleichzeitig zum Schauplatz von Verbrechen machten. Beide nützen ihre Kriminalgeschichten auch zu ernstzunehmender Sozialkritik. Und beide halten Kochen, Essen und Kochrezepte für ganz wesentliche Bestandteile ihrer Krimis, ihrer Hauptfiguren und deren sozialem Umfeld – was mit viel Gelächter vom Publikum aufgenommen wurde!
Die ORF-Kulturjournalistin und Moderatorin Ines Mitterer führte kundig ein Gespräch mit den beiden Kriminalautoren und brachte sie zum Erzählen. Veit Heinichen gab zum Schluss sogar noch eine Kostprobe seines neuesten Kriminalromans: Die Ruhe des Stärkeren, der im Frühjahr bei Zsolnay erscheinen wird. Das Buch beginnt am 21. Dezember 2004: dem Tag, an dem die Schengen-Grenze fiel – und handelt von Europa, von Finanzkatastrophen, vom Schmuggel mit Drogen und Waffen. Die Verfilmung ist schon unter Vertrag.
Beide Autoren signierten zum Abschluss ihre Bücher und gingen gut gelaunt gemeinsam: essen!