Helfen. Gut, oder nur gut gemeint?

Helfen, half, geholfen

Oft wurde von Flüchtlingswelle gesprochen, dabei hätte man auch von einer Helferwelle sprechen können. War es doch erstaunlich, wie viele sich plötzlich für einen Hilfsdienst auf den Bahnhöfen oder an den Grenzen gemeldet haben, bereit waren, anzupacken. Jetzt werden die Zelte auf den Bahnhöfen zwar abgebrochen, aber helfen will man weiterhin. Astrid Schwarz hat das Projekt „Train of Hope“ am Wiener Hauptbahnhof begleitet und erzählt von Enthusiasmus und Erschöpfung.

Charity Terror
Dem sehen sich die Briten gerade in der stillsten Zeit des Jahres ausgeliefert. Zum Spendensammeln eingesetzt, werden vor allem Schulkinder. Wer bei dem aufgedrehten Charity-Wahnsinn nicht mitmachen will, wird gesellschaftlich geächtet. Auch Schüler. Robert Rotifer berichtet über den aggressiven Spendenwettkampf im United Kingdom.

Ressource Mitleid
Was passiert, wenn zu viel Mitleid eingefordert wird? Wenn sich die Informationen über Katastrophen und die Hilfsbedürftigen mehren und man nicht mehr weiß, wem man seinen mitfühlenden Blick als erstes zuwenden soll? Klaus Nüchtern diagnostiziert eine Mitleidsermüdung, eine „compassion fatigue“ und erzählt von den Symptomen.

Der Engel aus dem Schacht
Er lebt inzwischen im Neunerhaus, einer Einrichtung, die ehemals Obdachlosen Unterschlupf bietet, mit eigener Wohnung und eigenem Schlüssel und mit Unterstützung für den, der sie braucht. Rudolf Engel hat lange in einem Schacht hinter dem Rathaus in Wien gehaust, jetzt ist er stolzer Wohnungsmieter.

Hilfe, die Helfer kommen
Am Sinn von Entwicklungs“hilfe“, oder korrekt „Entwicklungszusammenarbeit“ zweifeln nicht nur die, die dafür kein Geld hergeben wollen. 60 Prozent der Ressourcen bleiben bei den Entwicklungshelfern, oft zerstört die Hilfe in den unterstützten Ländern mehr als sie nützt oder finanziert die Eskapaden der korrupten Eliten. Trotzdem gibt es Erfolge, wie Friedbert Ottacher und Thomas Vogel in ihrem Buch „Entwicklungszusammenarbeit im Umbruch“ aufzeigen. Andrea Hauer hat mit ihnen über Sinn und Unsinn von Hilfsleistungen für den globalen Süden gesprochen.

Freiwillig gehst du dazu und freiwillig kannst du weggehen – alles dazwischen ist Pflicht
So lautet das Motto der Freiwilligen Feuerwehr. Egal ob sie mitten in der Nacht Menschen aus Unfallfahrzeugen schneiden, Keller auspumpen oder brennende Stadel löschen – die Jungs – und immer mehr Mädels – geben ihre Freizeit her für die gute Sache. Anna Lindner und Thomas Gasser waren auf Lokalaugenschein im niederösterreichischen Hollenthon.

Kleinmöbel und Musik
Ein Gespräch mit Cecily Corti informiert über Zweifel und Glücksmomente im Umgang mit Hilfsbedürftigen und Martina Frühwirth rehabilitiert den „Hilfe-Assistent“ bei Computerprogrammen – oder versucht es zumindest. Peter Waldenberger stellt in Diagonals Feinem Musiksalon das Album „Believe I’m going down“ des US-amerikanischen Singer-Songwriters Kurt Vile vor und wir graben uns davor durch das Angebot von guter – und nicht nur gut gemeinter – Songs, von Kurti Ostbahn bis zum Sketchbook Quartett – da ist ziemlich viel Österreichisches auf der Liste.